Ortswappen

Historische Daten

 

Unser Heimatort Bierbach

Quelle: 750 Jahre Bierbach 1230-1980, Heimatbuch von Heinrich Ehrmantraut (*1917, †1997)

Bierbach, heute ein Stadtteil von Blieskastel mit rund 2100 Einwohnern, ist in der Bundesrepublik Deutschland und hier im Saarland gelegen, gehört zum Saarpfalz-Kreis mit der Kreisstadt Homburg. Im Radius von 10 km des Ortes sind sechs Städte: Homburg, Zweibrücken, Blieskastel, St. Ingbert, Neunkirchen und Bexbach. In der Luftlinie beträgt die Entfernung nach der Landeshauptstadt Saarbrücken 23 km, nach Kaiserslautern 40 km, nach Ludwigshafen 88 km, nach Luxemburg 93 km, nach Trier 72 km, nach Karlsruhe 90 km und nach Metz 82 km.

Eine alte örtliche Überlieferung erzählt, dass vor weit mehr als 1000 Jahren der fromme Abt des nahen Klosters Hornbach (Pirminius + 753) in das Bliestal kam, um hier das große Werk der Bekehrung der dort wohnenden neuen Ansiedler zu vollbringen. Nur von einem Mönch begleitet, kam er in das kleine, stille Bliesdörflein, das heute Bierbach heißt, rief mit einem Glöcklein die Leute zusammen und zog mit ihnen in das Grobachtal, wo ein schöner Fels und ein freier Platz davor ihm dienlich schien. Hier an dem Platz, der heute noch "Kanzel" heißt, predigte er und gar bald hatte er seine Zuhörer bekehrt und zu Christen gemacht. - Es ist eine alte Legende. Was kann wahr sein davon?

Pirminius wurde als Heiliger verehrt, seine Stiftung Hornbach wird schon 828 Kloster des Heiligen Pirminius genannt, das Klosterland hieß Pirminsland, die Hintersassen wurden Pirmannsleute geheißen und der zum Klosterdorf Mimbach gehörige Wald Pirmannswald. Der aus diesem Wald kommende Bach heißt Alt-Birbach oder Groß-Birbach, 1529 und 1547 und ein Nebenbächlein davon Klein-Birbach oder Neu-Birbach, 1529/47, 1483. Der Bach bekam seinen Namen sicher von dem Namen des Waldes, dem er entfließt. Und der Ort, der am Ufer dieses Bächleins entstand oder entstanden war? Seine Bewohner selbst gaben ihm wohl keinen Namen, aber die Nachbarn nannten ihn Birbach, weil er am Birbach gelegen ist. So hat St. Pirmin uns doch seinen Namen geliehen, wenn auch auf dem Umweg über Mimbach und Pirmannswald. Diese dörfliche Überlieferung kann nur eine bloße Annahme sein. Im Gegensatz dazu kommt Christmann (Die Siedlungsnamen der Pfalz, 1952, 1. Teil) zu der Auffassung, dass der Bach nach einem Gebäude (althochdeutsch bûr oder bûri = Gebäude) benannt worden sei. Er möchte annehmen, dass nach römischen Häusern oder ihren Überresten der Bach von den germanischen Erstsiedlern Bûribach genannt wurde, was sich zu Birbach wandelte. Die Form Beurbach, die Tilemann Stella (Gründliche und wahrhaftige beschreibung der baider ambter Zweibrucken und Kirckel, wie dieselbigen gelegen, 1564; Historischer Verein Zweibrücken 1993) für den Ortsnamen hat, ist die lautgesetzliche Fortentwicklung von Bûribach.

 

Historische Daten von Bierbach (Auswahl)

100-150 Die Erbauung der "Villa von Bierbach" und des römischen Grabmales fallen in diese Zeit

1230 Bierbach wird zum ersten Mal in einer Urkunde erwähnt. Graf Heinrich von Castel und Heinrich von Kirkel richten einen Vertrag auf, belangend einen Tausch "etlicher des Klosters Werschweiler Güter zu Hasel gegen andere Güter zu Birbach"      zurück

1247 Land und Leute von Bierbach kommen nach und nach unter die Herrschaft des Klosters Werschweiler

1400 Bierbach ist Klosterdorf von Werschweiler

1466 Gründung der "Bruderschaft des Heiligen Sakramentes und Fronleichnam unseres Herrn Jesus Christus"

1482 In einer Urkunde wird erstmals eine Kapelle in Bierbach erwähnt. In der Zeit zwischen der Gründung der Sakramentsbruderschaft und 1482 wird die Kapelle erbaut

1540 Im Herzogtum Zweibrücken wird die Reformation durchgeführt. Die Kapelle von Bierbach wird reformierte Kirche.

1547 Die älteste Bannbeschreibung von Bierbach "Zweibrücker Oberamts-Bannbuch"

1558 Aufhebung des Klosters Werschweiler durch Herzog Wolfgang von Zweibrücken. Bierbach gehört von da an zum Herzogtum Zweibrücken.

1609 Bierbach hat 34 Haushaltungen und 116 Seelen

1614, 27.03. Ein Brand zerstört das Kloster Werschweiler

1618 Der Dreißigjährige Krieg beginnt

1634 Die Schweden besetzen und verwüsten Bierbach

1648 Die zerstörte Bruderschaftskapelle wird wieder aufgebaut

1663 Bierbach hat 15 Jahre nach Beendigung des Dreißigjährigen Krieges 10 Haushaltungen mit 44 Seelen (9 Männer, 12 Frauen, 23 Kinder)

1667-1677 Verwüstung der Pfalz durch die Franzosen. Das Herzogschloss zu Zweibrücken und die Fürstengruft der Alexanderkirche werden ausgeplündert. Wahrscheinlich ging auch Bierbach in Flammen auf und die Bewohner wurden vertrieben.

1684, 21.12. Kirche in Bierbach wird als Simultankirche bezeichnet. - Bierbach zählt acht Haushaltungen, darunter fünf Reformierte.

1706 Errichtung der ersten Schule in Bierbach; Lehrerin: Susanna Schwebelin; lutherische, reformierte und katholische Kinder werden gemeinsam unterrichtet

1719, 14.01. Herzog Samuel Leopold verkündet Religionsfreiheit für die drei christlichen Religionen. Eine eigene katholische Schule wird gegründet.

1737 Auswanderungen aus Bierbach in das Banat und nach Galizien

1750 Die Kapelle zu Gutenbrunnen wird zur Pfarrkirche erhoben und Bierbach der neuen Pfarrei zugeteilt.

1784 Weitere Auswanderungen nach Südosteuropa

1798, Januar Einführung der französischen Verwaltung. Bierbach zum Departement Saar, Arrondissement Saarbrücken, Canton und Mairie Blieskastel

1801, 09.02 Durch den Frieden von Lunéville kommt Bierbach an die Französische Republik

1803, 17.06. Der Bischof von Metz, zu dessen Bistum die Pfarrei Gutenbrunnen gehört, hebt die Pfarrei auf. Bierbach wird mit Wörschweiler und Kirkel nach Lautzkirchen eingepfarrt.

1804 Bewohner von Bierbach entdecken bei der Frühjahrsaussaat alte römische Monumente

1813 - 1814 Bierbach erleidet Not und Bedrängnis durch Einquartierung der bei Leipzig geschlagenen französischen Armeen und der verfolgenden Russen.

1815 Bierbacher Protestanten kommen zur Pfarrei Ernstweiler

1816 - 1817 Unser Dorf erlebt schlimme Hungerjahre. Es beginnen Auswanderungen.

1818 Die Katholiken von Bierbach kommen zum Bistum Speyer

1825 Protestanten sind wieder nach Kirkel eingepfarrt

1845 - 1847 Schwere Hungerjahre in Bierbach

1850 40 Meter tiefe Brunnenbohrung in der Lindenstraße (vor dem Anwesen Blauth)

1866 Erbauung der Bahnstrecke Schwarzenacker, Hasseler Tunnel -St.Ingbert

1866 Erbauung des Bahnhofs zu Bierbach

1868 - 1869 Erbauung der "Alten Chaussee"

1876 Die Gemeinde schreibt eine Brunnenbohrung vor der Eckwirtschaft (heute: Karins Frisierstube) aus

1877 Erbauung der Straße nach Lautzkirchen

1879 harter Winter in Bierbach; Blies 15 cm zugefroren

1881 Die Feuerwehr von Bierbach bekommt eine Feuerwehrspritze

1882 Große Überschwemmung. Der Grobach steht 1m hoch in den Wohnungen.

1898 Erhebung der Protestantische Gemeinde zur Filiale von Blieskastel mit eigenem Presbyterium

1902, 01.10. Bierbach scheidet aus dem Verband des Kgl. Bezirksamtes Zweibrücken aus und wird dem Bezirksamt St. Ingbert angegliedert.

1903 Der neue Friedhof wird angelegt

1909 Die Gemeinde Bierbach erhält eine zentrale Wasserversorgung

1910 Die neue evangelische Kirche wird feierlich eingesegnet

1917, 17.07. Die zwei größten Glocken der protestantischen Kirche werden zur Einschmelzung abgenommen.

1920, 15.10. Gemeinde Bierbach erhält eine eigene Verwaltung. Erster Bürgermeister wird Heinrich Erbelding.

1921, 01.12. Bierbach erhält elektrisches Licht und Straßenbeleuchtung

1922 Firma Dingler errichtet ein Werk in Bierbach

1924 / 1929 Bei Ausgrabungen werden Reste einer römischen Villa und der Sockel eines Grabmales festgestellt

1927 Im Klosterwald, Abt. Dunkeltal, werden Teile einer gallo-römischen Anlage freigelegt

1928, 22.04. Drei neue Glocken für die protestantische Kirche

1931, 01.02. Bierbach wird zur Pfarrei erhoben. Erster Pfarrer Ludwig Flörchinger.

1932, 24.01. Neues Amtsgebäude wird seiner Bestimmung übergeben.

1935, 13.01. Bierbach entscheidet sich mit 91,0 % für Rückgliederung an Deutschland

1939, 01.,02.09 Evakuierung des Dorfes

1940, Juli Wiederbesiedlung des Dorfes; Rückkehr aus dem Evakuierungsgebiet setzt ein

1942 Abnahme der Kirchenglocken von der protestantischen Kirche zu Kriegszwecken

1944, 28.12. Bomben auf Bierbach

1945, 20.03. Amerikanische Soldaten ziehen in Bierbach ein

1945 98 Opfer des Krieges sind zu beklagen

1946, 15.09. Erste Gemeideratswahl nach dem Zweiten Weltkrieg

1946, 22.09. Alois Matheis wird zum Bürgermeister von Bierbach gewählt

1949, 01.06. Eröffnung des Kindergartens

1950, 20.07. Gemeinderat beschließt Sportplatzbau im Hechlertal

1951 Neubau des Feuerwehrgerätehauses

1954, 18.10. Gemeinderat beschließt Beschaffung des ersten Löschfahrzeuges

1954, 11.12. Feierliche Wappenverleihung (s. Ortswappen)

1955, September Neue Straßenbeleuchtung wird eingeschaltet

1958, 06.07. Einweihung des Gefallenen-Ehrenmales

1959, 01.11. Einführung der staubfreien Müllabfuhr in Bierbach

1961, 18.06. Konsekration der katholischen Pfarrkirche Herz-Jesu

1961, 08.10. Erstes Geläut auf der neuen katholischen Kirche (vier Glocken)

1966, September Die Donaudeutsche Siedlung "Auf dem Bruchberg" wird bezogen

1966, 30.10. Einsegnung der Leichenhalle

1967, 29.06. Beschaffung eines neuen Löschfahrzeuges wird beschlossen

1967, 16.08. Bürgermeister Alois Matheis wird Ehrenbürger von Bierbach und erhält Bundesverdienstkreuz

1967, 07.09. Tod von Bürgermeister Alois Matheis

1967, 28.09. Friedrich Lenhard wird zum Bürgermeister gewählt

1968, 30.11. Kurt Weber wird zum Bürgermeister gewählt

1972, 21.05. Einweihung der Kneippanlage im Grohbachtal

1974, 01.01. Das Neugliederungsgesetz tritt in Kraft. Bierbach und weitere 14 Gemeinden werden zur neuen Einheitsgemeinde "Stadt Blieskastel" zusammengeschlossen.

1974, Mai Erste Sitzung des Ortsrates von Bierbach. Karl Blees wird zum Ortsvorsteher gewählt.

2011 Bierbach heißt jetzt Bierbach an der Blies (Pfälzischer Merkur 14.02.2011)

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